Tatiana Pieri, die Nummer eins unserer Damenmannschaft, feierte in dieser Woche den bislang größten Erfolg ihrer Karriere: den Einzug in das Hauptfeld eines WTA-Turniers.
Beim WTA 250 Turnier in Rabat – dem „Grand Prix SAR La Princesse Lalla Meryem“ – setzte sie sich in der Qualifikation eindrucksvoll durch. In Runde eins bezwang sie Harmony Tan (WTA-Rang 377) mit 4:6, 6:4, 6:2. Auch im zweiten Qualifikationsspiel ließ sie nichts anbrennen und sicherte sich mit einem Sieg gegen Nicole Fossa Huergo das Ticket für das Hauptfeld.
Dort legte sie noch eine Schippe drauf: Mit einem souveränen 6:3, 6:0 gegen Carlota Martínez Círez (WTA-Rang 222) gelang ihr ein Auftakt nach Maß. Die Leistung war derart überzeugend, dass die WTA selbst einen Artikel über das Match veröffentlichte – inklusive Highlight-Video, obwohl die Partie nicht einmal auf dem Centrecourt stattfand.
In Runde zwei wartete dann eine ganz große Nummer: Ajla Tomljanović – ehemalige Nummer 32 der Welt, dreifache Grand-Slam-Viertelfinalistin (Wimbledon 2021 & 2022, US Open 2022) und die Spielerin, die Serena Williams in deren letztem Profimatch bei den US Open 2022 bezwang.
Tatiana zeigte sich jedoch völlig unbeeindruckt vom großen Namen. In einem über einstündigen ersten Satz spielte sie mutig und konzentriert – und sicherte sich diesen mit 6:4. Tomljanović kam im zweiten Satz deutlich besser ins Spiel und glich in nur 36 Minuten zum 6:2 aus.
Der dritte Satz entwickelte sich zu einem echten Drama. Obwohl Tomljanović früh breakte, kämpfte sich Tatiana eindrucksvoll zurück und erspielte sich eine 4:1-Führung. Mit viel Spin, dynamischer Beinarbeit und gutem Ballgefühl setzte sie ihre Gegnerin unter Druck. Zwischenzeitlich sprach sogar der Kommentator von Sky offen über die Chance auf einen Sieg der Außenseiterin.
Doch Tennis wäre nicht Tennis, wenn sich ein Spiel nicht jederzeit wenden könnte. Tomljanović stellte ihr Spiel um – spielte stabiler, kontrollierter und setzte Pieri taktisch klug unter Druck. Diese taktische Umstellung kam für Tatiana zu überraschend, um nochmals zu kontern. Am Ende musste sie sich nach drei Sätzen mit 6:4, 2:6, 4:6 geschlagen geben.
Der Kommentator hob Tatianas Leistung mehrfach ausdrücklich hervor – und auch wir sind voller Stolz. Tatiana selbst zeigte sich nach dem Match zwar enttäuscht, aber zugleich dankbar für die vielen Glückwünsche und unsere Unterstützung. Sie freue sich bereits darauf, bald wieder sonntags am Teichwiesenweg aufschlagen zu dürfen.
Ein großartiger Moment für Tatiana – und für unseren Verein, unsere Spitzenspielerin auf einer so großen Bühne zu erleben. Und um es mit den Worten des Kommentators zu sagen: „Wir sehen da das Potenzial für die Top 100.“
Herzlichen Glückwunsch, Tatiana! Wir freuen uns auf alles, was noch kommt.
Bengt Bo Handke